Nördlich von Swakopmund erstreckt sich die Skelettküste, der größte Schiffsfriedhof der Welt. Im Nebel strandeten hier hunderte von Schiffen, die aufgrund des trockenes Klimas gut erhalten bleiben. Als einer der bedeutendsten Funde gilt die 2008 entdeckte portugiesische Karacke „Bom Jesus“, die beladen mit Elefantenstoßzähnen, Bronzebarren, Navigationsinstrumenten und Goldmünzen im Jahr 1533 vor der Küste versank. Portugiesische Seeleute nannten die Skelettküste auch das „Tor der Hölle“, Buschmänner bezeichneten sie als „das Land, das Gott im Zorn erschuf“. Für einen entspannten Badeurlaub eignet sich die Küste wahrlich nicht. Sie ist höchstens etwas für ambitionierte Profi-Surfer wie den Hawaiianer Koa Smith, der Ende Juli 2018 hier die perfekte Welle fand und mit seinem Wellenritt über 1,5 Kilometer Surfer-Geschichte schrieb. Das Eingangstor zur Skeleton Coast Park mit seinen Totenköpfen kann man übrigens nicht verpassen. Der Aufenthalt im Naturschutzgebiet mit einer der größten Robbenkolonien bei Cape Cross ist aber reglementiert.
So viele spannende Ecken Namibia zu bieten hat, ohne einen Aufenthalt in der Wüste und Wildtierbeobachtungen auf Safari hat man das Beste des Landes verpasst. Das Sossusvlei und das Dead Vlei mit ihren roten Sanddünen gehören zu den landschaftlichen Highlights Namibias. Am südöstlichen Rand des Dead Vlei befindet sich der „Big Daddy“ bzw. die „Crazy Dune“, mit gut 350 Metern eine der höchsten Sanddünen der Welt. Rot ist die Sandwüste übrigens, weil die Körner von einer dünnen Eisenoxidschicht umhüllt sind. Wer einen Magneten in der Tasche hat, kann die Probe aufs Exempel machen. Und eine Nacht im Wüsten-Camp mit Blick auf einen unbeschreiblichen Sternenhimmel, den Autoren schon als „galaktische Offenbarung“ bezeichnet haben, ist eine unbezahlbare, unvergessliche Erinnerung.
Der Ethosha-Nationalpark ist nicht nur das zweitgrößte Naturschutzgebiet Afrikas, sondern auch eines der schönsten. Nahezu unberührt bietet der Ethosha-Nationalpark Urlaubern vor allem im afrikanischen Winter von Mai bis Oktober beste Chancen, die sogenannten „Big Five“ in freier Wildbahn zu beobachten. Wer neben Elefanten und Löwen auch Flusspferde hautnah erleben möchte, bereist den Caprivi-Streifen am Okavango-Delta, der heute Sambesi-Region heißt. Es ist Namibias tropisches Paradies. Im Okanjati Wildreservat sind unter anderem auch seltene Spezies wie Geparden und schwarze Nashörner zuhause.
Namibia hat unendlich viel mehr noch zu bieten. Im äußersten Süden, südlich von Keetmanshoop, befindet sich mit dem Fish River Canyon Afrikas tiefste Schlucht und der zweitgrößte Canyon der Welt. Nordöstlich von Keetmanshoop steht ein Köcherbaumwald, der ein nationales Denkmal ist. In der nordwestlichen Region Kunene wiederum findet sich ein versteinerter Wald mit fossilen, bis zu 300 Millionen Jahre alten Baumstämmen. Noch älter ist die Mondlandschaft im Swakoptal. Das nahezu vegetationslose Gebiet vermittelt dem Besucher das Gefühl, er wandle auf einem fremden Planeten. Eine Reise allein wird nicht reichen, um all den Reichtum Namibias zu entdecken.
„Du kannst Namibia verlassen, aber Namibia verlässt dich nie“, lautet ein Sprichwort der Herero. Andreas Wolf, Inhaber von wolfreisen, würde dies jederzeit vollster Überzeugung bestätigen. Er hat sein Herz an das südliche Afrika verloren und es schon viele Male bereist. Umso besser für interessierte Urlauber: Sie werden kaum einen versierteren Reiseexperten finden.