Besonders empfehlenswert ist eine Kombination aus Rundreise und Strandhotel, um alle Reize des exotischen Eilands voll auzukosten.
Der wichtigste Badeort der Insel ist Saint Gilles an der klimatisch günstigen Westküste: Der lange weiße Sandstrand ist durch eine Lagune geschützt. Ein Vorteil, denn eines gibt es rund um La Réunion: Haie. Bitte nehmen Sie Schilder auf denen „Baignade interdit. Site dangereux“ ernst und gehen Sie dort nicht ins Wasser. Neben Haien könnten dort auch gefährliche Strömungen lauern.
Die ausgewiesenen Badestrände werden bewacht und bei grüner Flagge steht purem Badevergnügen nichts entgegen. Neben Saint-Gilles gibt es weitere wunderschöne Sandstrände in Saint-Pierre und Saint-Leu. In Étang-Sale-les-Bains an der Südwestküste finden Sie den einzigen Strand mit schwarzem Vulkansand. Kategorie: unbedingt besuchenswert.
Nach der Entspannung am Strand laden die Orte auf La Réunion zum Bummeln ein. Vor allem in Saint-Denis und in Saint-Paul sind viele historische Bauwerke aus der Kolonialzeit zu bewundern. Sehenswert sind zudem die Wochenmärkte etwa in Saint-Pierre oder Saint-Paul. Dort sollten Sie unbedingt nach der Queen Victoria Ananas Ausschau halten. Sie wird auch Babyananas genannt, weil sie wie ein Baby neun Monate braucht, um heranzuwachsen. Angeblich wollte Queen Victoria nur diese Ananas essen – daher hat sie ihren Namen.
Besonderheiten La Réunions, die Sie kosten sollten
Apropos Spezialiäten und Besonderheiten: Davon hat La Réunion noch einige mehr zu bieten. Entdeckt wurde die Insel im Jahr 1512 vom portugiesischen Seefahrer Pedro Mascarenhas, sie blieb aber noch gut ein Jahrhundert länger bis auf Meuterer, die hier ausgesetzt wurden, unbewohnt. 1638 erklärten die Franzosen La Réunion zu ihrem Besitz – und machten die Insel einige Jahre später zu einer der ersten vollwertigen Kolonien Frankreichs.
Während der Kolonionalzeit wurde auf La Réunion zunächst der Kaffeeanbau kultiviert, dann Zuckerrohr und schließlich Vanille. Der Kaffeeanbau spielt heute keine große Rolle mehr. Mit dem Pointu de Bourbon Café du Roy, dem einstigen Lieblingskaffee von Louis XV., wird auf der Insel aber eine der teuersten Kaffeesorten weltweit angebaut. Kilopreis: zirka 450 Euro.
Zuckerrohr stellt heute 89 Prozent der Exporte. Kein Wunder, dass Rum auf der Insel allgegenwärtig ist. Nach dem Essen – übrigens köstlich kreolisch mit französischen, madagassischen, chinesischen und indischen Einflüssen – wird „Rhum Arrangé“ gereicht – hergestellt aus weißem Rum, Vanilleschoten, Kräutern, Obst und geriebener Obstschale. Die Mischungen gibt es auch gebrauchsfertig in kleinen Tüten zu kaufen – ein schönes Mitbringsel.
Nach Inbesitznahme der Franzosen wurde die Insel in „Île Bourbon“ nach König Ludwig XIII. aus dem Geschlecht der Bourbonen umbenannt. Daher stammt auch das Wort Bourbon Vanille, eine Frucht, für die La Réunion bis heute berühmt ist.
Um die Vanille, die einzige Orchidee übrigens, deren Frucht genießbar ist, rankt sich eine der schönsten Anekdoten von La Réunion. Die kostbare Vanille wurde von den europäischen Eroberern aus Mexiko und Mittelamerika importiert. Sie woanders anzubauen, wollte lange Zeit nicht so recht gelingen, denn die passenden Kolibris zur Bestäubung fehlten. Es war ein zwölfjähriger Sklavenjungen auf La Réunion, der per Zufall die künstliche Befruchtung erfand, als er vor Wut ein paar Blüten zerdrückte. Wenige Monate später belohnte die Vanillepflanze seinen Wutanfall mit üppigen Schoten.
Wenn Sie eine Reise nach La Réunion unternehmen, sollten Sie einen Besuch einer Vanilleplantage unbedingt mit einplanen.
Außergewöhnliches, das Sie auf La Réunion erleben können
Wer auf der Suche nach noch mehr Highlights ist: Eine Wanderung durch den märchenhaften Regenwald Forêt de Bélouve bis zur Aussichtsplattform mit fantastischem Ausblick auf die 250 Meter tiefe Wasserfallschlucht Trou de Fer gehört auf La Réunion zu den schönsten Ausflügen. Ebenso den Zauberwald Forêt de Bébour zu durchstreifen, ein mit Flechten und Moosen bewachsener Primärwald. Das Felsentor Cap Méchant im Süden der Insel lockt mit schroffen Felsen aus Lavagestein und mächtiger Brandung – ein wahrhaft beeindruckendes Naturschauspiel.
Für Wal-Fans: Zwischen Juni und September sind in La Réunion Buckelwale zu beobachten, die hier kalben.
Bei einem Ausflug zum Piton de la Fournaise stoßen Sie auf eine Kirche, die weltweit Schlagzeilen gemacht hat. Fast wäre die Saint-Rose Kirche bei einem früheren Vulkanausbruch zerstört worden, doch hat sich der Lavastrom in letzter Minute unmittelbar vor der Kirche geteilt und sie wundersamerweise verschont. Seitdem heißt sie Notre Dame des Lavas.
Sie sehen schon: Auf La Réunion warten reichlich reizvolle Orte, Landschaften, Wundersames und Naturphänomene darauf, von Ihnen im Urlaub entdeckt zu werden. Und wenn Ihnen der Sinn nach etwas ganz Exotischem steht: Sie können mit Guide sogar unterirdische Lavatunnel erkunden – oder in einer transparenten Wohnblase unterm Sternenhimmel nächtigen.